Gedanken zum Jahreswechsel - und Jacques Baud
Copyright: Peter Hänseler & Adriano Ackermann

Gedanken zum Jahreswechsel - und Jacques Baud

2025 war ein Jahr, das so schnell verflog, wie selten eines zuvor. Vieles hat sich verändert – leider zum Schlechteren.
Mi. 31 Dez 2025 6

Die Welt zu verstehen wird anspruchsvoller und wenn man sie zu verstehen meint, ist morgen alles wieder ganz anders und die Einordnung geht von vorne los.

Die meisten Politiker, die Akteure, die dieses Spiel treiben, denken sehr oft an ihr eigenes Schicksal, an ihre eigenen Interessen und vergessen ihre Aufgabe, welche ihnen von ihren Wählern gegeben wurde, falls sie überhaupt gewählt wurden, was immer weniger der Fall ist

So spannend das Leben als geopolitischer Beobachter ist, so verheerend ist es für Millionen von Menschen, welche sich im Netz der vielen gegensätzlichen Interessen gefangen finden und zuschauen müssen, wie ihre Leben und jene der Ihrigen, ihrer Kinder, Mütter, Väter und Nachbarn zerstört werden.

Das neueste Beispiel, das einen Namen hat und bekannt ist, ist Jacques Baud, welcher als objektivster Militäranalyst von der EU letztendlich sanktioniert wurde, weil er zwei Verbrechen beging: Seine Analysen waren erstens richtig, entsprachen zweitens jedoch nicht den grotesken Wunschvorstellungen der ungewählten Damen und Herren in Brüssel.

Jacques Baud – wurde vom eigenen Land schändlichst im Stich gelassen.

Wir haben die EU vor kurzem im Zusammenhang mit dem Diebstahl von russischen Vermögenswerten als kriminelle Organisation bezeichnet. Jetzt muss ich als stolzer Schweizer – wie lange noch? – eingestehen, dass sich auch unsere Regierung nicht mehr nur durch Mitläuferschaft mit Brüssel disqualifiziert, sondern einen Schweizer Bürger richtiggehend ins Messer laufen liess, ihrer Garantenpflicht nicht nachkam und damit manifestiert, dass selbst objektivste Expertenmeinungen von der Schweizer Regierung keinen Schutz mehr verdienen.

Wie begründe ich diesen unglaublichen Vorwurf? – Erstens, die Schweizer Botschafterin in Brüssel nahm nicht nur keinen umgehenden Kontakt mit Jacques Baud auf als sie erfuhr (12. Dezember), dass Jacques Baud am 15. Dezember sanktioniert würde, sondern verweigerte ein Gespräch mit ihm als er sich proaktiv bei seiner Landesvertretung meldete. Der Schweizerische Bundesrat fand es nicht nötig, die causa Baud an der Bundesratssitzung zu traktandieren als man erfuhr, dass dieser Schweizer Patriot, der sein Leben lang im Dienste der Eidgenossenschaft stand, sanktioniert würde. Das grenzt für mich an Landesverrat und jedes einzelne Mitglied des Bundesrats, das EDA und alle beteiligten Mitarbeiter in der Schweizerischen Vertretung in Brüssel sind meines Erachtens straf- und zivilrechtlich belangbar.

Bundesrat Jans machte seine Haltung mit einer Reaktion auf eine Frage eines Journalisten der Weltwoche offenkundig: Mit einem Lächeln, gab er seiner offensichtlichen Freude Ausdruck, dass die causa Baud nicht im Bundesrat besprochen wurde. Man kann die Sache auch positiv sehen: Niedriger sinken können Jans und Konsorten nicht mehr – wir träumen über den kulturellen und gesellschaftlichen Wiederaufbau der Schweiz.

Copyright: Peter Hanseler & Adriano Ackermann

Zurück zu unseren Neujahrswünschen. Unsere Neujahrskarte haben wir schon einmal verwendet – 2022 als der Krieg in der Ukraine noch neu war und in Gaza noch ein instabiler Frieden herrschte, bevor der Genozid ausbrach – nota bene unterstützt und gefördert von praktisch allen Medien in der Schweiz. Wir haben dieses Bild für drei Jahre weggelegt und nehmen es heute wieder hervor, um es der Menschheit trotzig noch einmal vorzulegen, im Glauben, dass das Gute irgendwann doch obsiegen wird: Alles ist möglich!

Ein Teil unseres Teams hat sich am 19. Dezember zu einem Weihnachtsfest mit Freunden getroffen – es war grossartig, aber wir waren alle nachdenklich und in unseren Gedanken mit Jacques Baud.  

Erfreut zusammen zu sein, aber dennoch nachdenklich - Jacques Baud ist mit uns. – Von links: Ralph Bosshard, Stefano di Lorenzo, Peter Hänseler, Maria Avilova, Auguste Maxime, René Zittlau

Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten auch im Namen aller unserer Autoren und Mitarbeitern ein grossartiges Fest und ein friedliches Neues Jahr!

6 Kommentare zu
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